
same same but different
LBT*IQ Paare in der Mediation
LGBT*IQ-Paare sind selbstverständlich Partnerschaften wie alle anderen auch, mit denselben Themen in Konflikten und auch im Rahmen einer Trennungs- und Scheidungssituationen, ob mit Kindern, oder ohne.
Und LGBT*IQ-Paare haben zusätzlich besondere Themen und Herausforderungen, die LGBT*IQ sensibles Arbeiten erforderlich machen, sonst wird man den Menschen und ihren speziellen Lebenssituationen und Erfordernissen nicht gerecht, Konfliktlösungen gelingen nicht oder sind nicht tragfähig und nachhaltig.
Die spezielle Fachkompetenz der Mediator:innen für LGBT*IQ-sensibles Arbeiten sind meiner Erfahrung nach notwendig.
Themen bei denen die Konfliktparteien mit Bewertung/Abwertung und/oder schlicht Nicht-Verstehen rechnen (müssen), werden sonst gar nicht erst bewußt oder werden ausgeklammert.
Konflikterhellung und Lösungsentwicklung sind erschwert oder nicht nachhaltig möglich.
Der Druck auf LGBT*IQ-Paare ist hoch. Alle Paare sind in Konflikten oder in Trennung von Existenzängsten, Selbstzweifeln und Schuldgefühlen betroffen. Bei LGBT*IQ-Paaren addieren sich zusätzliche, andere Komponenten und verschärfen die Situation.
Stressreiche Situationen rufen Stigmatisierung wach, selbst bei Paaren, bei denen sich verinnerlichte Homophobie normalerweise nicht auf die Zufriedenheit in der Beziehung auswirkt.
In der Regel äußert sich die Stigmatisierung durch einen außergewöhnlich kritischen Blickwinkel auf den/die Partner:in und eine Wahrnehmung des sich nicht unterstützt fühlens und der (Selbst-)Abwertung "Couple and Family Psychology: Research and Practice") .
Hier nur einige bedenkenswerte Fakten, die besondere Dynamiken hervorrufen:
Geschlechterrollen sind nicht festgeschrieben. Hetero-Normen belasten LGBT*IQ-Paare. Paare mit Trans* oder Non-binären Partnern stehen vor besonderen Herausforderungen und sind andauernden Stigmatisierungen ausgesetzt, ebenso LGBT*IQ-Paare mit Kindern. Stigmatisierungen hinterlassen Spuren bei den einzelnen Partner:innen und in der Paardynamik. Häufig reagiert das soziale Umfeld mit "DAS konnte ja nicht gut gehen" oder es wird angenommen, das die Reaktion so sein wird.
... und so weiter.
Die Belastung und die Vulnerabilität durch Konflikte oder eine Trennung/Scheidung ist bereits hoch genug. Erfolgreiche Mediation muss ein Safe-Space für LGBT*IQ-Paare sein.
„In einer Partnerschaft muss man bereit sein, Kompromisse einzugehen, ohne seine Integrität aufzugeben"
(Oliver Sacks)